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Was ist Hypnose?

Was Hypnose ist, lässt sich nicht leicht erklären, weil wir versuchen, einen geistigen Zustand mit Worten zu umschreiben. Oft wird gesagt, dass es sich wie das Empfinden kurz vor dem Einschlafen anfühlt oder dem Zustand vor dem morgendlichen Erwachen ähnelt.

Eigentlich handelt es sich bei Hypnose um eine Erfahrung, bei der wir uns von der sinnhaften Wahrnehmung lösen. Normalerweise lenken wir unsere Lebensenergie nach außen und können dadurch sehen, hören, riechen, schmecken und die Dinge um uns herum spüren. Bei der Hypnose verbleiben wir auf der inneren Ebene und kommen nicht mit den Sinnesorganen in Kontakt.
Vom Tagesbewusstsein in die innere Welt der Gedanken und Gefühle
Während es bei Meditation darum geht, das Anhaften an die Gedanken zu unterlassen, damit innere Ruhe einkehrt, sollen bei der Hypnose Erinnerungen geweckt und neue Verhaltensmuster geprägt werden. Hier geht es um eine psychische Aktivität, die positive Veränderungen hervorbringen soll. Es wird Kontakt zum Unterbewusstsein hergestellt, jenem Ort, an dem alle nicht benötigten oder auch extrem schmerzerfüllten Erfahrungen gespeichert sind.
Schauen wir kurz, was im Unterbewusstsein passiert.
Zum Beispiel gibt es in jeder Kindheit viele Situationen, die psychisch nicht abgeschlossen werden. Es passierte etwas Schlimmes und niemand war zum Festhalten da, sodass der Schmerz nicht vollständig durchlebt werden konnte. Hatten wir Angst und durften nicht weinen oder waren wir wütend, aber das Schreien wurde uns untersagt, fand die Situation keinen Abschluss. Was nicht gelebt wurde, wird ins Unterbewusstsein verschoben. Ein Schmerz, eine Angst oder eine Beleidigung wird im zellulären Bewusstsein gespeichert und so lange bewahrt, bis ein auslösender Moment diesen Punkt berührt und die entsprechenden Gefühle erneut auslöst. Geschieht das immer wieder, haben wir das Gefühl, uns im Kreis zu drehen und gefangen zu sein. Solche Situationen treten jedoch nicht nur in der Kindheit auf, auch als Teenager und Erwachsene kommen diese vor, prägen uns und sind Ursachen für Probleme (egal welcher Art) zu einem späteren Zeitpunkt unseres Lebens.
Mit Hypnose lassen sich die Ursachen dieser Situation herausfinden und neue Wege einschlagen.

Hypnose ist ein sanfter Blick in die Persönlichkeitsstruktur

Verdrängungen sind Ursachen vieler Verhaltensweisen, die uns im späteren Leben Probleme bereiten. Wir machen Pläne und können sie nicht umsetzen. Kleinigkeiten bringen uns aus der Fassung und wir verstehen nicht, warum es so läuft. Prüfungsängste, Höhenangst, Probleme mit Autoritätspersonen oder Allergien begrenzen unser Leben und sorgen für negative Erfahrungen. Kommt an dieser Stelle Hypnose ins Spiel, kann sich das gesamte Leben ändern.
Hypnose ist wie ein sanfter Blick in die inneren Gedanken und verdrängten Muster, die im Tagesbewusstsein nicht aufrufbar sind. Deshalb sorgt ein Hypnosetherapeut während einer Sitzung dafür, dass wir zuerst innere Bilder entstehen lassen, die einen angenehmen und sicheren Ort darstellen. Obwohl es nur ein „Bild“ zu sein scheint, spüren wir auch auf dieser Ebene Empfindungen. Wichtig ist dabei, dass wir uns innerhalb liebevoller Emotionen geborgen fühlen.
Dass wir dabei die Erfahrung machen, Liebe und Frieden in uns selbst aufrufen zu können, egal wie schlimm unser derzeitiges Umfeld ist, ist ein erster Schritt in Richtung Veränderung.

Die Vergangenheit heilen und verändern

Ist der sichere Ort geschaffen, wird das Problem thematisiert. Durch Fragen wird der Klient in der Hypnose zu den inneren Orten geführt, an denen verdrängte Inhalte gespeichert sind. Fragen nach dem Alter, dem Jahr, der Umgebung, dem Gefühl und der Anwesenheit anderer Personen, bringen den Klienten während der Hypnose immer näher an die Situation, die damals nicht bewältigt wurde und ihre Spuren im Körpergedächtnis hinterlassen hat. Ist die vergangene Erfahrung, die in der Gegenwart für Probleme sorgt, innerlich erreicht, stellen sich die dazugehörigen Gefühle ein, die zum Beispiel in der Kindheit nicht ausgehalten und gelebt werden konnten. Manchmal fließen Tränen oder es tritt ein Verlustgefühl auf. Es kann aber auch die Erkenntnis kommen, dass Menschen einem gar nichts Böses getan haben und dass man aus kindlicher Sicht nur etwas verkehrt verstanden hatte.
Der emotionale Blick ins Unterbewusstsein lässt uns noch einmal die Vergangenheit erleben. Wir können diese nicht ändern, aber sie sollte aufhören, unsere Zukunft zu beeinflussen. Alte Verletzungen sorgen unter Umständen immer noch dafür, dass Groll unser Leben vergiftet. Dadurch werden wir krank und erreichen nicht, was wir eigentlich leben wollen.
Wurden die Situationen der Vergangenheit angesehen und die dazugehörigen Emotionen gefühlt, können die verdrängten Überzeugungen das Unterbewusstsein verlassen. Dieser Prozess geht mit einem deutlichen Gefühl von Erleichterung und Frieden einher und macht den Weg für erfolgreiche Gedankenmuster frei.
Es lässt sich vielleicht so beschreiben, dass man für einen Moment zu einer früheren Ausgabe seiner eigenen Person wird und das Geschehen in der entsprechenden Situation nochmals erlebt. Diesmal ist jedoch die Intelligenz vorhanden, die Situation zu verstehen, die Handlungen anderer Menschen zu begreifen und man erlebt, dass es nur eine Erfahrung ist. Der innere Kern bleibt davon unberührt, was zum damaligen Zeitpunkt noch nicht verstanden wurde.

Konditionierungen hinterfragen und auflösen

Während der Hypnose ist jeder Mensch bei klarem Verstand. Er nimmt lediglich eine „andere Welt“ wahr, in der er sich aber ebenso vorhanden fühlt und wach und handlungsfähig ist. Nur die Wahrnehmungsfähigkeit hat ihre Qualität verändert. Sie wurde von den physischen Sinnesorganen, die ihre eigene Erlebnisfrequenz besitzen, abgezogen und auf das innere Sehen, Hören und Fühlen umgeleitet. Die Entscheidung, diesen Zustand zu beenden, kann jederzeit bewusst getroffen werden. Niemand bleibt in diesem Zustand. Selbst wenn wir innerhalb der Hypnose einschlafen würden – beim Erwachen tauchen wir im Tagesbewusstsein auf.
Wir müssen verstehen, dass wir innerhalb der ersten sieben Lebensjahre auf die Ansichten und Lebensweisen der Menschen geprägt werden, die uns umgeben. Ihr Verhalten wird von uns aufgenommen und wie eine Software abgespeichert, damit wir eine psychische Lebensgrundlage haben. Ob das Aufgenommene für unseren Lebensplan förderlich ist oder diesen behindert, stellt sich in späteren Jahren heraus.
Können wir uns der Verantwortung stellen? Haben wir Erfolg? Fühlen wir uns glücklich und nehmen jede Herausforderung an?
Wenn nicht, dann können wir sicher sein, dass uns begrenzende Muster eingeprägt wurden, die wir in jungen Jahren nicht hinterfragen konnten. Sie sorgen im Erwachsenenalter dafür, dass wir an Grenzen stoßen, die aufgelöst werden wollen. Hypnose kann dabei helfen.
Aber auch wenn wir älter werden, sind wir ständig äußeren Einflüssen ausgesetzt, die uns immer weiter prägen. Diese Prägungen finden zwar nicht mehr so schnell als in unserem Kindesalter statt, sind jedoch nach wie vor ausschlaggebend für unser Verhalten, unser Können und natürlich auch für Probleme die wir haben.
Egal was wir erreichen oder verändern möchten, es wird bestimmt durch unser Unterbewusstsein.

Das Bewusstsein wird erweitert

Grenzen sind Überzeugungen. Wie oft haben wir zu hören bekommen, dass wir faul, unordentlich, dick, unsportlich oder nicht intelligent genug seien? Aus diesen Aussagen hat sich unsere Persönlichkeit entwickelt, die den Rahmen für unser Handeln bildet. Anders gesagt, mehr als unsere Konditionierungen geht für uns im Leben nicht. Es sei denn, wir hinterfragen diese.
Wer seine Grenzen weiter stecken und Fähigkeiten zurückerobern will, kann mit Hypnose auf Ursachenforschung und Heilung durch Erkenntnis gehen. Gewohnheiten lassen sich nicht willentlich ändern, weil sie konkrete Überzeugungen als Ursache haben.
Diese gilt es aufzuspüren und zu entlassen. Dann können im entspannten Zustand der Hypnose neue Überzeugungen und Ansichten aufgenommen werden, die für bessere Erfahrungen und ein völlig anderes Handeln sorgen werden. Sich hinzustellen und zu erklären, dass man von nun an vermögend sei, wird das konditionierte Mangelbewusstsein nicht auslöschen. Dazu braucht es die Verbindung mit diesen Gefühlen. Fällt der Widerstand gegenüber diesen Empfindungen, ist der Weg für neue Erfahrungen frei.
Hypnose kann dabei einen Raum schaffen, in dem diese Wahrheit auf sichere Weise erfahren wird.